Fotografieren in Berlin #3 – Berlin Leuchtet und das…
Pünktlich zur kalten und vor allem nassen Jahreszeit beginnen in Berlin zwei Licht-Festivals, die einigermaßen interessante fotografische Eindrücke versprechen: Berlin Leuchtet und das Festival of Lights. Dann werden für etwa zwei Wochen mehr als 100 Gebäude der Stadt bunt beleuchtet – darunter auch die bekannten Wahrzeichen.
In diesem Jahr begannen die Licht-Spiele mit Berlin Leuchtet am 30. September. Seit dem 7. Oktober haben sich die Installationen des Festival of Lights dazugesellt. Beides läuft seitdem parallel bis zum 16. Oktober. Es handelt sich seit 2013 übrigens um zwei getrennte Festivals, da sich die Veranstalter des damaligen Festival of Lights zerstritten haben und einige von ihnen Berlin Leuchtet zusätzlich ins Leben gerufen haben.
In feinstem Nieselregen habe ich es am ersten Tag des Festival of Lights vor die Tür geschafft und mir die Installationen am Brandenburger Tor und am Gendarmenmarkt näher angeschaut.
Wie zu erwarten, war es am Freitag-Abend und am Starttag des Festival of Lights vor allem am Pariser Platz sehr voll. Vor dem Brandenburger Tor standen sicher mehr als 100 Menschen und haben auf den Start der Licht-Installationen gewartet.
Ich habe mir einen Platz weit vorn gesucht und mit dem Ultraweitwinkel fotografiert (16mm). So konnte ich das Brandenburger Tor ohne die Menschenmasse davor abbilden. Die Installation selbst bestand dann vor allem aus schnellem 3D-Mapping. Per Beamer wurde verschiedene Muster auf das Brandenburger Tor projiziert, die sich dann schnell verändert haben. So wurde eine Geschichte mit Licht erzählt.
Fotografisch sind diese schnellen Installationen schwierig zu nehmen. Üblicherweise würde man versuchen, bei wenig Licht am Abend länger vom Stativ aus zu belichten und mit der ISO niedrig zu bleiben. Das ging hier nicht, da für ein scharfes Bild deutlich unter einer Sekunde belichtet wurden musste. Wenn man aber mit der ISO hoch geht und die Blende etwas öffnet, geht auch das. Man opfert dann halt etwas Schärfe und bekommt mehr Rauschen. Für mich waren 1/6 Sekunden bei ISO 800 und f/5.6 ein guter Kompromiss.
Anschließend bin ich noch zum nahe gelegenen Gendarmenmarkt und habe das Konzerthaus sowie den Deutschen Dom fotografiert. Hier war am Konzerthaus eine ähnliche Beamer-Installation zu finden, der Deutsche Dom war dagegen recht einfach bunt beleuchtet.
Insgesamt finde ich die beiden Festivals recht interessant. Auch das Drumherum ist gelungen. An den Installationen finden sich oft Künstler ein, die bspw. mit Lichtketten am Körper umherspielen. Das trägt auch zur Stimmung bei.
Die bekannten Berliner Sehenswürdigkeiten lassen sich in besonderem Licht fotografieren – was man mögen muss. Teilweise muten einige Installationen auch etwas kitschig bunt an. Eine Übersicht über viele andere Installationen gibt es hier.