Fotografieren in Berlin #5: Ein etwas anderer Blick auf…
Ich war vor einigen Tagen fotografieren. Wie so oft war mein Ziel Berlin Mitte. Hier stehen einfach die interessantesten Bauten in dieser Stadt. Man spürt die Geschichte förmlich – ob gut oder nicht.
Eigentlich wollte ich die Alte Nationalgalerie ablichten. Dort gibt es die klassische Ansicht mit dem Brunnen im Vordergrund. Der Brunnen ist schön gefliest, was mit einem Polfilter gut zur Geltung kommen sollte. Das Problem: Im Winter ist der Brunnen komplett von einem Metalldeckel abgedeckt, geht also nicht. Gut, lesson learned. Muss ich eben im Sommer wiederkommen.
Mein zweites Ziel sollte das Bode-Museum sein. Dieses ist architektonisch mit der runden Kuppel sehr interessant und eigentlich auch schön gelegen, aber fotografisch nicht ganz einfach zu nehmen. Klassischerweise fotografiert man das Museum von der Ebertbrücke, so dass man die Spree im Vordergrund hat. Die Ebertbrücke ist aber ein hochgradig instabiles Konstrukt, welches mit jedem Auto (und auch Radfahrer) mitschwingt. Langzeitbelichtungen gehen also nur mit sehr viel Glück (also eher nicht). Ich hab es deshalb vom Fußgängerufer zwischen Tucholsky- und Monbijoustraße aus versucht. Der Spot lohnt sich. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Das gefällt mir deutlich besser, als die klassische Ansicht, die ich vor einiger Zeit mal versucht habe.
Gut, aber eigentlich soll es in diesem Beitrag ja um den Dom gehen, eines der bekanntesten Berlin-Motive. Auch ich habe mich schon an einer der ganz klassischen Ansichten versucht – schräg frontal mit dem Fernsehturm rechts. Aber ich wollte auch mal was Neues probieren. Auf dem Rückweg vom Bode-Museum zum Ende der blauen Stunde kam ich an der Fußgängerbrücke zwischen Anna-Louisa-Karsch-Straße und Bodestraße vorbei. Fotos von dieser Brücke in Richtung Dom könnte man auch als Klassiker bezeichnen, sie gefallen mir aber nicht. Die Perspektive ist nicht meins.
Also habe ich vor Ort etwas gesucht und nach ein paar Minuten einen offenen Bootsanleger am Vera-Brittain-Ufer gefunden. Den konnte man runtergehen, was einen nahezu auf Höhe der Spree gebracht hat. Mehr noch: Wenn man sich ganz am Rand des Spreeufers positioniert, bekommt man sogar noch das Beton-Ufer mit drauf und hat so eine Linie, die einen schön ins Bild führt. Hier habe ich den Spot mal auf der Karte eingezeichnet. Ein Besuch lohnt sich meiner Meinung nach.
Wie üblich zeige ich noch ein Vorher-Nachher-Bild von der Bildbearbeitung. Die fiel diesmal relativ unspektakulär aus – etwas an den Farben gedreht, Belichtung des RAWs angepasst, Kontrast und Schärfe. Ich habe etwas die Perspektive korrigiert, das Bild aber nicht zu stark gerade gerückt. Ein Blending habe ich nur in den absoluten Highlights vorgenommen, einen Kran hab ich noch rausgestempelt.
Hier geht es zu den anderen Fotospot-Berichten aus Berlin:
- Fotografieren in Berlin #1: Der Dom
- Fotografieren in Berlin #2: Fischerinsel
- Fotografieren in Berlin #3: Berlin Leuchtet und das Festival of Lights
- Fotografieren in Berlin #4: Das Haus der Kulturen der Welt