Fotografieren in Berlin #6: Fischerinsel 2
Vor einiger Zeit habe ich schon einmal über meinen Besuch auf Fischerinsel und der klassischen Berlin-Aussischt von dort berichtet. Damals habe ich schon angekündigt, dass ich den Spot noch einmal besuchen werde. Die Gründe: Ich bin damals zu früh gegangen und war zu hoch im 18. Stock.
Also noch einmal von vorn: In das Hochhaus an der Fischerinsel 1 kommt man nur rein, wenn man wartet und mit jemandem reingeht, der die Tür öffnet. Ich habe einfach nett gefragt und konnte ohne Probleme mitgehen. Diesmal bin ich in die 11. Etage gefahren und direkt auf den Außenbalkon. Die Idee: Wenn ich mich zwischen Boden und der Spitze des Fernsehturms positioniere, dann habe ich genug „Fleisch“ nach oben im Bild – also von der Spitze der Fernsehturms zum Himmel. Der Turm wirkt außerdem größer, wenn er von etwas weiter unten fotografiert wird.
So ganz hat das aber nicht funktioniert. Die Bäume vor dem Hochhaus waren relativ hoch und kamen von unten ins Bild hinein. Also bin ich ein paar Etagen hochgegangen und letztlich im 14. Stück gelandet. Hier hat man meiner Meinung nach den besten Kompromiss zwischen oben und unten. Und genau dort habe ich dann etwa 1,5 Stunden verbracht.
Was sich in dieser Zeit abspielte, war einzigartig. Mein Plan war, von Sonnenuntergang bis zur blauen Stunde zu bleiben und letztlich ein Time-Blend aus zwei Bildern zu erstellen. Über Berlin zog allerdings ein riesiges Gewitter hinweg – von Mitte aus gut zu sehen (ohne etwas davon abzubekommen), in Pankow sicher weniger angenehm.
Der Himmel war dramatisch, aber für einen Time-Blend nicht geeignet. Die Unterschiede zur blauen Stunde sind einfach zu groß, es sieht nicht mehr realistisch aus. Wer meinen ersten (und mehr oder weniger misslungenen Versuch) sehen will, kann das auf 500px machen.
Der eigentliche Blend mit dem Sonnenuntergang hat dann deutlich besser funktioniert. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden – die Fischerinsel kann ich also bis auf weiteres von meiner Bucket List streichen. Neben dem Blend ist in der Post nicht mehr viel passiert. Die üblichen Kontrast-, Schärfe- und Farbanpassungen – das war es. Ich mag besonders die Dynamik im Bild.
Abschließend noch ein Tipp: Wer zu dem Spot fährt, sollte ein Tele-Objektiv einpacken. Es bieten sich neben der klassischen Aussicht noch viele andere Perspektiven. Diese gefallen mir teilweise sogar deutlich besser als die Ultraweitwinkel-Aufnahme. Gerade der Blick auf den Dom hat mehr etwas von Venedig als von Berlin.
Hier weitere Foto-Spots in Berlin:
- Der Dom
- Fischerinsel 1
- Festival of Lights und Berlin Leuchtet
- Das Haus der Kulturen der Welt
- Der Dom mal anders