Tipp: 10 Fotografen-Tools für kleines Geld
Jeder weiß, dass Fotografie eine teures Hobby ist. Kameras und Objektive verschlingen oft absurde Summen (und werden angesichts sinkender Margen wahrscheinlich auch immer teurer) und auch die Zubehör-Hersteller lassen sich ihre Produkte meist fürstlich entlohnen.
Dass es auch günstig geht, zeigt meine völlig subjektive Auflistung der besten Fotografen-Gadgets für kleines Geld. Dabei beschränke ich mich auf Produkte unter der 50 Euro-Grenze, die in keiner Fototasche fehlen sollten und mir selbst stets treue Dienste leisten. Wie immer gilt dabei: Der Fokus liegt auf Landschafts- und Reisefotografie – also sind hier keine Blitze oder dergleichen zu finden.
1. PhotoPills
Starten möchte ich mit der App PhotoPills (derzeit nur für iOS). Diese ist für mich bei der Fotoplanung auf Reisen absolut unverzichtbar. Für knapp 10 Euro erhält man eine sehr komplexe und dadurch auch leicht unübersichtliche Fotografen-App.
Glücklicherweise bieten die Entwickler hervorragende Tutorials zu der App an, denn der Funktionsumfang ist wirklich riesig (Auswahl):
- Ermittlung von Sonnen- und Mondständen weltweit zu jeder beliebigen Zeit
- Ermittlung von Sonnenauf- und Untergangszeiten
- Anzeige der Zeiten für blaue und goldene Stunde etc.
- Position und Sichtbarkeit der Milchstraße inkl. galaktischem Zentrum (per Augmented Reality)
- Ermittlung von DoF und Schärfentiefe
- Berechnung maximaler Belichtungsdauer bei Sternenfotografie
Eine klare Empfehlung auch, da die Entwickler wirklich regelmäßig Updates veröffentlichen und die Community bspw. durch Wettbewerbe unterstützen.
2. Mikrofaser-Reinigungstuch
Für etwa 7 bis 10 Euro empfehle ich die praktischen Mikrofasertücher von Hama. Der Vorteil der Tücher: Sie kommen in einer praktischen, kleinen Verpackung, an die das Tuch selbst genäht ist – man kann das Tuch also nicht verlieren. Ich finde, es ist relativ einfach, das Tuch nach der Nutzung wieder in die Verpackung zu packen. Dadurch ist es enorm klein im Packmaß, wiegt kaum etwas und kann immer einfach in der Kameratasche oder im Rucksack liegen.
Das Tuch reinigt sehr gut und ist für mich bei Aufnahmen am Wasser, bei Nebel oder bei Aufnahmen mit hoher Blende, bei denen man jedes Staubkorn sieht, unverzichtbar. Ich habe es dann beim Fotografieren meist in der Tasche und reinige die Linse schnell zwischen den Aufnahmen. Schlieren konnte ich nicht feststellen.
3. GorillaPod
Gute Stative und entsprechende Kugelköpfe kosten richtig Geld. Und hier sollte man meiner Meinung nach auch nicht sparen, besonders wenn man Langzeitbelichtungen machen will und sein Stativ auch mal im härteren Einsatz (bspw. im Wasser) hat. Dennoch muss es nicht immer das „große“ Reisestativ aus Carbon sein. Für Städtetrips nutze ich deshalb gern einen GorillaPod von Joby.
Das ist nicht optimal, weil der GorillaPod natürlich nicht ausreicht, um eine schwere Kamera mit entsprechendem Objektiv komplett zu stabilisieren. Aber als Notlösung reicht der GorillaPod völlig aus, vor allem, wenn man etwas vorsichtig ist (Fernauslöser oder Selbstauslöser auf 10 Sekunden). Der Vorteil: Er ist extrem leicht, kann schnell in der Tasche verstaut werden, ist flexibel und kann manchmal sogar da verwendet werden, wo Stative eigentlich verboten sind.
Für die Sony A7 benötigt man meiner Erfahrung nach den GorillaPod SLR Zoom für etwa 50 Euro, für Micro Four Thirds-Kameras reicht mir der kleinere GorillaPod Hybrid für rund 40 Euro. Die neuen Focus Modelle wären mir zu groß und zu schwer, um eine Alternative zu einem guten Reisestativ zu sein.
4. Fernauslöser
Wenn man vom Stativ fotografiert, kommt man um einen Fernauslöser eigentlich kaum herum. Zwar nutze ich häufig auch einfach den Selbstauslöser der Kamera, um Verwacklungen zu vermeiden, aber wenn es zeitkritisch wird, ist das keine Option mehr. Will man bspw. bei Seascape-Fotografie genau den Moment erwischen, wo eine Welle einen Streit trifft, kommt man um einen Fernauslöser nicht mehr herum. Auch wenn man Lighttrails bei längerer Belichtung macht, ist der Selbstauslöser meistens keine Option.
An Fernauslösern gibt es viele Modelle. Ich bevorzuge die klassische, kabelgebundene, Variante. Der Vorteil bei dieser ist eine direkte Übertragung, ohne dass ich mich im Sichtfeld befinden muss – und ohne mögliche Störquellen. Nachteilig ist natürlich, dass die Kamera an ein Kabel gebunden ist. Ich habe mich für dieses Modell von Neewer für knapp 20 Euro entschieden. Mit ein paar Batterien (funktioniert auch ohne, dann aber nur zur Auslösung) kann man damit auch Aufnahmen programmieren, was bspw. für Timelapses perfekt ist. Es ist ein Universal-Fernauslöser, der per Adapter auch an andere Kamera-Modelle angeschlossen werden kann.
5. LED Taschenlampe und Stirnlampe
Jetzt wird es praktischer: Auch für Fotografie im Dunkeln benötigt man Licht, vor allem, wenn man sich ein Motiv sucht. Dafür nutze ich eine kleine LED-Taschenlampe und manchmal auch eine Stirnlampe.
Als Taschenlampe nutze ich dabei ein kleines LED-Modell, in welches genau ein AA-Akku kommt. Dieses bietet erstaunlich viel Licht und hilft bei der Motivsuche im Dunkeln. Tipp: Wenn ein Motiv gefunden wurde, kann man mit der Taschenlampe auch fokussieren. Dafür einfach mit der Lampe auf einen Teil des Motivs leuchten und dort den Fokuspunkt hinsetzen. Die Lampe gibt es für etwa 9 Euro.
Wer die Hände lieber frei hat, sollte auf eine Stirnlampe ausweichen. Hier kann man nicht nur mit freien Händen den Weg oder das Motiv suchen (gut im Gelände), sondern bspw. auch mit etwas Licht das Objektiv wechseln. Ich nutze dieses Modell für ca. 17 Euro. Dieses kann man per Micro-USB aufladen und es leuchtet wirklich sehr hell. Außerdem kann man rotes Licht einstellen, was im Dunkeln dazu führt, dass sich die Augen nicht so schnell an die Helligkeit gewöhnen.
6. Multi Tool
Wenn man den Film 127 Hours gesehen hat, muss man hierzu eigentlich nicht mehr viel sagen. Ein Multitool ist unglaublich praktisch, denn es vereint ein Messer, eine Feile, Schraubenzieher, Zange und vieles mehr in einem. Es ist also quasi das Schweizer Taschenmesser 2.0. Auch für Fotografen ist sowas sehr praktisch. So kann man falls es mal hakt schnell etwas am Stativ verstellen, die Wechselplatte lösen oder auch einfach nur eine Schraube justieren.
Ich habe mich gegen das Original entschieden und setze auf einen ca. 16 Euro teuren Nachbau, mit dem ich aber hochzufrieden bin.
7. Lens Pen
Nach einem Fotoeinsatz in der Natur reinige ich mein Equipment bevorzugt mit einem Lens Pen. Dabei handelt es sich um einen kleinen Stift, der auf der einen Seite ein Kohlefaser-Pad für starken Schmutz hat und auf der anderen Seite einen Pinsel bietet. Zusammen lassen sich so vor allem Objektive perfekt reinigen. Bei stärkerem Schmutz nutze ich zusätzlich das oben genannte Mikrofasertuch.
Lens Pens gibt es viele am Markt. Unterschiede konnte ich bisher noch nicht feststellen. Auf Nummer Sicher geht man mit dem Modell von Hama für ziemlich genau 10 Euro.
8. Packing Cubes
Weniger etwas für den Feldeinsatz, aber perfekt für die eigene Organisation, sind so genannte Packing Cubes. Das sind kleine Würfel mit einer Mesh-Oberseite, in die man einfach sein ganzes Kleinkram-Zubehör (Akkus, Ladegerät, Lens Pen, Tuch, Fernauslöser usw.) reinwerfen kann, um es geordnet transportieren zu können.
Dabei nutze ich die beiden kleinsten Modelle von eBags, es gibt sie allerdings nur in einem Paket mit mehreren Größen für insgesamt etwa 36 Euro. Das erscheint teuer, aber für deutlich mehr Ordnung in der Kameratasche oder im Haushalt ist das absolut ok.
9. Einschlagtücher
Ohne dieses Produkt gehe ich nicht auf Reisen: Einschlagtücher sind eine unglaublich praktische Art und Weise, um Objektive oder die Kamera mit Objektiv zu transportieren. Die Tücher sind eigentlich nichts anderes als ein Mikrofasertuch mit Klettverschluss an den Seiten. Diesen kann man nutzen, um etwas in das Objektiv halbwegs gut geschützt einzuschlagen.
Ich nutze die Tücher für Objektive und ab und zu auch mal für die Kamera. Leichter geht es dann wirklich nicht mehr. Die Tücher sind im Außeneinsatz auch eine gute Unterlage, wenn man bspw. mal das Objektiv auf dem Boden wechseln muss. Die kleineren Größen kann ich nicht empfehlen. Es sollte mindestens die Variante 40x40cm sein – diese kostet etwa 17 Euro.
10. Mobiler Akku
Auch wenn ich das Gerät angesichts einer Vielzahl verschiedener Akkus für die A7II kaum nutze, nehme ich es fast immer mit: einen mobilen Akku mit 10.000 mAh von Amazon Basics. Die Sony-Kameras kann man per USB aufladen, was wirklich ein tolles Feature ist. Damit reicht es rein theoretisch einen solchen Akku dabeizuhaben, um seine Kamera bis zu 10mal aufzuladen.
Angeblich soll es damit sogar möglich sein, den Akku in der Kamera während der Nutzung zu unterstützen, was bspw. für Filmer interessant sein könnte. Ich nutze das Teil ansonsten noch für das iPhone und zur Not auch für das MacBook. Preis bei Amazon: ca. 20 Euro.
Anmerkung: Bei Links zu Produkten handelt es sich um Amazon Affiliate-Links. Wenn ihr die Produkte über diese Links bestellt, kostet es euch keinen Cent mehr, ihr unterstützt mich aber. Danke!