Rückblick: Mein fotografisches 2016
2016 hatte ich das Ziel, mich fotografisch weiterzuentwickeln. In welche Richtung war mir dabei nicht ganz klar. Wichtig war mir: Ich wollte möglichst viel fotografieren und am Ende mit guten Ergebnissen dastehen – soll heißen: mit Fotos, die ich mir gern wieder anschaue. Außerdem wollte ich meine Nachbearbeitung verbessern und für meine Bilder mehr Sichtbarkeit erhalten.
Ob das alles zusammengenommen zu besseren Fotos führt, kann ich nicht sagen. Ich bin aber der Meinung, dass einem als erstes selbst die Bilder gefallen sollten, die man macht. Von der Warte aus betrachtet, bin ich mit dem vergangenen Jahr sehr zufrieden. Ich war häufig unterwegs (kann mehr werden) und finde meine Bilder vom Ende des Jahres besser als die vom Beginn.
Was ich rückblickend etwas kritisch sehe, ist der Aspekt der „Sichtbarkeit“. Auch wenn es schön ist, online auf seine Bilder angesprochen zu werden, hat das ganze durchaus einen Beigeschmack. Gerade in den sozialen Netzwerken macht man sich schnell abhängig von der Meinung anderer. Bei der Masse an Bildern werden diese nur für Sekundenbruchteile angeschaut und kaum wirklich wahrgenommen, das sollte jedem klar sein. Und dennoch freut man sich natürlich über jedes Like und jeden Share. Das kann dazu führen, dass man Foto-Trends hinterherrennt, einfach weil sie in den sozialen Medien besser ankommen. Bei 500px findet man bspw. kaum noch Bilder, die nicht mit VSCO bearbeitet wurden oder auf die in der Post massenhaft Orton Effekt draufgepackt wurde. Das kann gut aussehen. Es kann aber auch dazu führen, dass alles irgendwie gleich aussieht. Hier muss ich für mich noch beobachten, in welche Richtung diese Entwicklung geht. Noch ist mir der Spaß an den sozialen Medien jedenfalls nicht vergangen.
Wie ich fotografiert habe
Nun aber zu meinen fotografischen Erlebnissen im letzten Jahr. Ich habe nicht nur im Urlaub fotografiert, das war mir wichtig. Aber die Reisen sind natürlich immer fotografische Highlights. In 2016 ging es für mich nach Stockholm, Rügen, Ludwigslust, an den Greifswalder Bodden, Südschweden und Südnorwegen, Teneriffa und zum Jahreswechsel nach Kopenhagen. Es ging also oft in den Norden und kaum in Richtung Süden. Auf jedem Trip sind tolle Fotos entstanden. Jedes mal konnte ich gute Erfahrungen mit der Umgebung, der Technik und dem Wetter machen. So habe ich eine Menge gelernt. Dennoch habe ich das Gefühl, ich kann gerne noch mehr reisen – aber das Gefühl kennt wohl fast jeder.
Zwischen den Urlauben bin ich zusätzlich immer mal wieder losgezogen und habe in Berlin und Umgebung fotografiert. So konnte ich einiges dazulernen, denn ich war das ganze Jahr über fotografisch aktiv. Das werde ich auf jeden Fall weiter so machen in Zukunft. Was ich bei diesen Fotos besonders mag: Man kann auch mal etwas ausprobieren. Es ist relativ egal, ob das Foto etwas wird oder nicht. Denn zur Not kann man den Spot ja ohne größeren Aufwand noch einmal besuchen. Daher ist das bewusste Fotografieren in der Nachbarschaft so lohnenswert.
Die Technik und die Nachbearbeitung
Wichtig war dieses Jahr auch noch der Systemwechsel von Olympus zu Sony. Ich wollte mich schon seit einer Weile technisch weiterentwickeln und leider waren mir die Entwicklungsschritte bei Olympus zu klein. Ich hätte zwar viel Geld in neues Glas und einen neuen Body investieren können (bspw. in die E-M1 II), aber der Unterschied zu meiner E-M10 und den schon guten Linsen wäre sehr klein gewesen – jedenfalls in der Landschaftsfotografie. Also habe ich in den sauren Apfel gebissen und das gesamte System auf Sony E-Mount umgestellt. Die A7II ist eine super Kamera – vor allem bietet das System aber noch viel Potenzial. So kann ich in ein paar Jahren einen erneuten Sprung nach vorne machen. Als wichtigstes Objektiv hat sich dabei das FE 16-35mm herausgestellt. Generell nutze ich das Ultraweitwinkel mit der Sony sehr viel lieber das UWW an der Micro Four Thirds. Ich musste aber etwas üben, bis ich den Dreh mit dem Objektiv wirklich raushatte und schöne Aufnahmen damit machen konnte. Eiserne Regel dabei: so nah wie möglich rangehen.
Die Nachbearbeitung hat auch einen großen Sprung nach vorn gemacht. Das liegt daran, dass ich wichtige Bilder nun nicht mehr allein in Lightroom bearbeite, sondern auf Photoshop setze. Damit ist eine deutlich feinere Bearbeitung möglich, da man über Masken wirklich alle Anpassungen lokal umsetzen kann. Über Luminanzmasken lässt sich das auch ohne sichtbare Abstufungen und mit relativ wenig Aufwand erledigen. Dabei habe ich meine Technik immer weiter verfeinert, was unter anderem an den guten Tutorials von Phlearn, Tutvid oder den Vlogs von Thomas Heaton lag. Über Luminanzmasken kann man einiges auf dem Channel von Greg Benz lernen.
Ausblick auf 2017
In 2017 möchte ich eigentlich so weiter machen wie bisher. Ich möchte mehr fotografieren – und dabei gerne auch die Umgebung Berlin für alltäglichere Trips verlassen. Größere Reisen habe ich noch nicht geplant, aber die werden sicher kommen. Und dabei werde ich natürlich auch wieder fotografieren. Ich möchte meine Techniken noch weiter verbessern und bspw. bessere Aufnahmen vom Sternenhimmel machen. Die Milchstraßensaison ist im Frühjahr und im Herbst. Das hat 2016 noch nicht so richtig geklappt und kann besser werden. Außerdem möchte ich mehr Landschaftsaufnahmen mit Tele machen, da mir diese in letzter Zeit gut gefallen. Es gibt also noch einiges zu tun.